Am Dienstag, 25. Oktober, sind wir, der Vorstandsvorsitzende von Amyal e.v., Dr. Mehrain, in Begleitung von Vorstandsmitglied Doris Horn, nach Kabul geflogen. Da zurzeit kein Direktflug Frankfurt-Kabul möglich ist, führte unsere Reise zunächst nach Bahrain, und nach mehrstündigem Aufenthalt dort, weiter nach Kabul.
Wir kamen am Nachmittag des 26.10. an und wurden bereits von unserem Fahrer erwartet. Es gab viel Gepäck zu verstauen, Medikamente, warme Kleidung für die Kinder und Geschenke der Gasteltern für ihre Patenkinder.
Donnerstag, unser erster Tag, war ausgefüllt mit dem Besuch von Familien und Übergabe der Päckchen an die Kinder. Die Freude war wieder sehr groß.
Wir haben die Kinder nach ihren schulischen Leistungen befragt. Alle haben große Fortschritte im Lesen und Schreiben gemacht. Einige Kinder hatten kleine Briefe in Dari an ihre Gastfamilien geschrieben.
Besonders positiv ist, dass auch die Mädchen regelmäßig die Schule besuchen, deutlich an den guten Lernergebnissen zu sehen.
Freitag, der afghanische Sonntag. An diesem arbeitsfreien Tag hatten wir einige afghanische Familien zu einem gemeinsamen Essen in´s Hotel eingeladen. Es war ein fröhliches Beisammensein.
Herr Dr. Mehrain hatte dann noch die Möglichkeit, 2 Kinder zu untersuchen.
Die folgenden Tage waren ausgefüllt mit weiteren Terminen u.a. bei der Deutschen Botschaft.
Ein ganz wichtiges Anliegen von Amyal ist die Unterbringung der gespendeten Orthopädie-Werkstatt in Kabul. In dieser Angelegenheit gab es gute Gespräche mit Herrn Nawaby, der seit acht Jahren eine orthopädische Werkstatt in Kabul führt.
Nach seinen Aussagen gibt es in Afghanistan über 1 Mill. amputierter Menschen, aber nur 50 Orthopädietechniker im ganzen Land.
Mit dem Projekt “orthopädische Werkstatt”, wozu auch die Ausbildung Jugendlicher durch unseren Orthopädiemeister gehört, möchte Amyal e.V. dazu beitragen, den Mangel an Fachkräften und Werkstätten in Afghanistan zu mildern.
Am 1. November besuchten wir Sara und ihre Eltern. Sara war gut auf ihre Reise nach Deutschland vorbereitet, sehr offen und neugierig auf die Menschen, die sie auf dem langen Weg nach Deutschland begleiten werden.
Es gab kleine Geschenke für die Reise, über die sich Sara sehr gefreut hat.
Dr. Mehrain hat die Eltern über den Behandlungsverlauf in Deutschland ausführlich aufgeklärt. Nach drei Stunden des Zusammenseins verabschiedeten wir uns mit einem Gefühl der Zuversicht und Hoffnung.
Am Morgen des Abreisetages kamen noch einige Kinder mit ihren Müttern in unser Hotel, und wir nahmen – wie immer ein wenig wehmütig – voneinander Abschied.
Am frühen Nachmittag des 2. November ging es dann zum Flughafen, wo Sara mit ihrer Familie bereits wartete. (s.a. Bericht “Saras Ankunft”)
Um 19.:00 Uhr Ortszeit begann unser Rückflug via Frankfurt, wieder über Bahrain und endete am 03. November in Frankfurt Flughafen.